Bienen & Honig

Unsere Bienen produzieren jedes Jahr fleissig Honig:

Blütenhonig:
Er entsteht im Frühjahr, wenn die Bienen vor allem aus den Blüten der Kirsche, des Obsts, des Löwenzahns und des Raps den Nektar sammeln und diesen in goldigen milden Honig verwandeln

Sommerhonig:
Er entsteht, wie der Name schon sagt, im Sommer, da sammeln die Bienen aus verschiedenen blühenden Blumen und Gräser den Nektar ein und verwandeln diesen in den dunkleren und etwas würzigeren Honig

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Hier möchten wir, dass unsere Bienen Ihnen ein Einblick in ihr Leben geben können. Wie entsteht eine Biene, was tut sie so den ganzen Tag und wie entsteht der Honig? Was sind die Arbeiten eines Imkers? Solche Fragen sollen hier in Zukunft beantwortet werden.

Hallo, ich bin Selma, eine Biene bei Elliker’s und ich werde Ihnen immer wieder von meinem Bienenleben erzählen.

Ich habe ziemlich viele Schwestern, so leben im Moment (September) in unserem Volk etwa 30’000 und natürlich meine Mama (Bienenkönigin). Ab dem Frühjahr kommen noch einige Schwestern mehr dazu, wenn es gut kommt, sind wir dann bis zu 50’000 und dann gibt es natürlich auch wieder einige Brüder (Drohnen).

Doch im Frühjahr werde ich nicht mehr dabei sein, denn in der Regel werde ich zwischen 32 und 42 Tage alt, im Winter werde ich älter, dann kann ich gut bis zu 9 Monate alt werden. Wir werden im Winter älter, da wir nicht so viel arbeiten müssen, d.h. wir rackern uns nicht zu Tode.

…. und was läuft so…

Im März:
Wir sind alle wieder da und fliegen munter der Sonne entgegen, sobald es wieder etwas wärmer ist. Das muss auch sein, den unsere Blase ist voll und die will geleert werden. Wenn ihr in der Nähe des Bienenhauses mal schaut und gelbe dünne Striche sieht, dann haben wir hier unsere Blase geleert. Sorry, doch dies muss sein, denn sonst verplatzen wir!

Was wir über die Wintermonate auch noch gekriegt haben, ist ein neues Zuhause. Eine neue Aussenverkleidung gab es, super nun können wir wieder unsere Nachbarn zum Tee einladen 😉

Im April:
Endlich wird es wärmer und wir können ausfliegen. Unser Imkerteam hat uns letzthin besucht und kontrolliert, ob bei uns alles in Ordnung ist. Soweit so gut, doch man weiss nie, auch wir können manchmal krank werden… bei dem Wetter sowieso!
Wenn’s wärmer wird, wird unsere Königin auch wieder aktiver und sie legt viele Eier, damit unser Volk grösser und grösser wird. Damit wir genügend Platz haben, gibt uns der Imker neue Waben und so können wir diese in Beschlag nehmen und ausbauen, damit die Königin ihre Eier darin ablegen kann.
Die Arbeiten nehmen zu, wir fliegen nun jeden Tag aus und suchen uns Pollen und Nektar. Sobald die Äpfel, Kirschen und der Raps blüht kriegen wir auch Honigwaben, damit wir unseren Honig darin lagern können.

Im Mai:
Es ist ein ständiges vorbeikommen und kontrollieren im Gange. Unsere Nachbarn sind krank geworden und mussten leider abgeschwefelt werden. Ja das ist leider so, wir haben nicht so viele Möglichkeiten, dass wir wieder von selber gesund werden und wenn es uns stark erwischt, dann müssen wir leider alle sterben.
Doch wir sind gesund und fliegen fleissig…. das Wetter lässt zu wünschen übrig, wir haben es gar nicht gerne wenn es nass und kühl ist! Doch Hunger haben wir alle, wir sind zwischenzeitlich sehr stark gewachsen, ich habe nun tausende von Kolleginnen und einige Kollegen erhalten. Es wird langsam etwas eng bei uns.
Gestern haben wir entschieden, dass wir eine neue Königin aufziehen und wenn diese dann geschlüpft ist, muss die alte gehen. Sie nimmt dann einige hundert Kolleginnen von mir mit und schwärmt aus. Sucht sich ein neues zu Hause. Meistens wird sie dann vom Imkerteam eingefangen und wieder in ein neues Zuhause gesteckt… doch nicht immer, manchmal sind wir schneller als sie und wir können verduften 😉

Im Juni:
Die Honigernte steht an. Das Imkerteam ist sich am Anschleichen und will uns unseren feinen Honigvorrat klauen. Ok, ok, wenn es unbedingt sein muss, dann nehmt ihn mit, doch bitte lasst uns auch noch etwas übrig, sonst verhungern wir. Denn zur Zeit gibt es nicht mehr so viele Blüten, wo wir unseren Nektar finden.
Sie sind gekommen und haben ihn mitgenommen zum Schleudern. Weg sind die Honigwaben, die wandern in eine Schleuder, wo der Honig dann rausgepresst wird. Der schöne goldige fein schmeckende Honig fliesst nun in grosse Kübel, wo er gelagert wird, bis er von den Imkern abgefüllt und zum Verkauf gestellt wird.
Ja, ja wir haben die Arbeit und ihr habt das Vergnügen unseren Honig zu geniessen! Doch so soll es sein, geniesst ihn, ist gesund und erst noch gut 😉

Im Juli:
Keine Vorräte mehr, heisst wieder sammeln, sammeln und nochmals sammeln was das Zeug hält! Es ist nicht mehr so einfach wie im Frühling in der Blütezeit, doch wir finden immer wieder etwas. Unsere Imker lassen uns wieder mehr in Ruhe, sie kommen zwar immer wieder vorbei um nach uns zu sehen und diskutieren dann, was nun sein könnte oder nicht. Wenn sie nicht sicher sind, wie es uns geht, dann kommen sie vorbei und öffnen unser Kasten und sehen einfach nach. So ohne Vorwarnung trampeln sie einfach bei uns rein… könnten sich ja auch voranmelden… die haben ja auch gar keine Manieren! Doch sie geben sich wenigstens dann alle Mühe, dass alles wieder so kommt wie es vorher war, sie sind sehr vorsichtig und behutsam… vielen Dank ihr Zwei!

Im August:
Achtung sie kommen wieder und wollen uns unseren feinen Sommerhonig wegnehmen. Es ist immer das selbe mit unseren lieben Imkern, haben wir unsere Vorräte beisammen, dann kommen sie und nehmen uns den ganzen Vorrat wieder weg. Arbeit vergebens! Ist schon etwas mühsam, doch so ist anscheinend das Leben. Ha, so einfach kriegen sie den Honig aber nicht, wir stechen bei der Entnahme oft, so wissen sie wenigstens, dass wir ihn verteidigen!
Ja und die erste Varrobekämpfung steht auch noch an. Eine ganze Woche lang müssen wir dies ertragen. Doch es hilft, diese kleinen Mistviecher sterben ab und fallen von uns runter. Das ist eine feine Sache!

Im September:
Wir werden gefüttert, wir kriegen Zuckerwasser vom Imker, damit wir unsere Honigvorräte wieder aufstocken können, welche uns im August (Sommerhonig) weggenommen wurde. Das bedeutet aber nicht, dass wir nicht arbeiten müssen. Auch diesen ‹Nektar› müssen wir in Honig umwandeln und in den Waben verschliessen.
Unsere Mama legt immer noch fleissig Eier, alles Mädels, die Überwintern werden.
Ende September kriegen wir dann nochmals eine Varroabekämpfung. Igitt, doch das muss sein, denn wir können uns selber nicht von dieser Milbe befreien und so helfen uns die Imker dabei. Wenn wir nicht befreit werden, dann saugen uns diese Biester das Blut aus dem Leibe, werden dadurch geschwächt und können krank werden.

Im Oktober:
Nun haben wir etwas Ruhe, ab und zu kommen die Imker vorbei und schauen nach uns, wie es denn uns so geht.
Uns geht es soweit ganz gut und wir geniessen den milden Herbst und machen noch einige Rundflüge.

Im November:
Nun wird es langsam aber sicher kühler auch furchtbar nass, das haben wir nicht so gerne, denn dann können wir nicht fliegen… und wir sollten doch auch ab und zu auf die Toilette…
Wir haben nun alles verkittet, damit alles schön dicht ist. So kommt die kalte Luft nur noch vom Eingangstor und das brauchen wir ja, damit wir frische Luft haben und rein und raus können.
Wenn die Temperaturen sinken, dann müssen wir an die Arbeit, wir hängen uns zu einer Traube zusammen und geben uns so gegenseitig warm. Denn warm müssen wir es schon haben, sonst kriegen wir kalte ‹Füdli› und wer hat das schon gerne!
Den Bauch schlagen wir uns voll mit den Honigvorräten, welche wir in den letzten Monaten angelegt haben und so können wir uns nicht klagen, der Bauch ist schön gefüllt. Das brauchen wir natürlich auch bei dieser Kälte! Die Imker lassen uns jetzt in Ruhe. Manchmal schauen sie noch vorbei, doch nur von aussen! Dafür sind wir ihnen sehr dankbar, sonst müssen wir wieder die ganze Verkittungsarbeit nochmals machen! Hey, wisst ihr wie viel Zeit und Schweiss das braucht!?

… also ich wünsche euch eine schöne Adventszeit… bei uns kommt irgendwann dann nochmals eine präventive Krankheitsbekämpfung, aber dafür ist es jetzt noch zu warm…

Im Dezember:
Es ist ein Gräuel, diese Oxalsäurebehandlung für meine Kolleginnen und mich, doch wenn es hilft, soll’s recht sein.
Zum Glück ist es noch nicht so kalt, so können wir immer wieder kleine Ausflüge machen… und vor allem meine Blase leeren 😉
So nun lässt uns das Imkerteam in Ruhe und wir können uns einkuscheln, eine Kugel machen und hoffen, dass wir genügend warm und Futter haben über den Winter!